Evangelische Kirchgemeinde Felsberg
             "Die Kirche mit dem Tisch."

Fragen, Anregungen und Rückmeldungen

Hier veröffentlichen wir Fragen, Anregungen und Rückmeldungen zum Gestaltungsprojekt, die uns erreichen.

Briefverkehr zwischen Christof Schmid und Andrietta
Spannend sind im Zusammenhang mit der Kirchenrenovation die verschiedenen Gespräche, auf der Strasse, bei Besuchen, bei Telefonaten, in Korrespondenzen. Was ist Kirche in der heutigen Zeit? Und wie kann das kirchliche Leben heute gelebt werden? Da braucht es auch ein Ringen. Hier ein spannender Briefwechsel. Brief Andrietta hier. Antwortbrief Christof hier. Antwortbrief Andrietta hier.

Aus dem Gutachten zu gestalterischen Veränderungen bei der Evangelischen Kirche Felsberg
Die Idee mit dem grossen Tisch, der den Abendmahlstisch symbolisiert, ist grossartig. Sie erinnert an das archaische Abendmahl-Bild von Leornardo da Vinci, das alle kennen und kann als Hinweis zur geschichtlichen Erinnerung verstanden werden. Bei der Umsetzung dieser starken Idee müsste man sehr auf deren Form und Ausdruck achten. Der Tisch sollte archaisch, würdig sein. Niemals dürfe er an einen kommunen Gasthaustisch erinnern oder an einen langen modischen Tisch wie er im Möbelhaus zu kaufen ist. 

Der Innenraum und das Mobiliar, vor allem der vorgesehene Tisch, sollten von begnadeter Hand wie aus einem Guss gestaltet sein, um einen würdigen Ersatz für die Kirchenbänke zu schaffen. So könnte ein neues Gesamt-Kunstwerk entstehen. Das liturgisch-spirituelle Konzept von Herrn Pfarrer Ratti wird überzeugend vorgetragen. Wenn diese Ideen gestalterisch auf sehr hohem Niveau umgesetzt werden, könnte man sich das Entfernen der Kirchenbänke vorstellen. Es ist wichtig, dass der von den Bänken befreite Kirchenraum nie leer ist. Der beabsichtige Tisch oder eine Stuhl-Formation sollten immer einen "Element-Körper" im Kirchenraum bilden. 

Aber den funktionalen Zweck hinaus soll ein Kirchenraum immer auch authentisch und sehr schön sein oder mit den Worten von Thomas von Aquin: "Die Schönheit ist der Glanz des Wahren." 

Bruno Bosshard, Architekt, im Auftrag von Denkmalpflege Graubünden, Amt für Kultur

Tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf
Seit das Kirchenprojekt "raus" ist gehen tausend Gedanken durch meinen Kopf. Nach meinem ersten Schock, dass die Kirchenbänke und alles raus muss, habe ich mich aber längst beruhigt. Ich bin froh, dass das Team neue Wege geht, denn neue Ideen müssen leben. (...) Hauptsache die Gemeinde bleibt und wer ihr das mit eurem Projekt schafft habt ihr meine hundertprozentige Unterstützung. Ich denke, dem lieben Gott ist es nicht wichtig, wie die Kirche aussieht, er wird das sein auch wenn die Bänke weg sind ein ein grosser Tisch da steht. - Ich liebe unsere Kirche so wie sie ist und es ist mir wohl darin. Aber vielleicht ist es mir auch nachher noch wohl? - Dass ihr kein Museum haben wollt, sie die Präsidentin Fr. Stalder sagt, kann ich verstehen, aber das war es jetzt für viele Leute auch nicht, denn der liebe Gott war für mich immer da und dann ist es kein Museum. - Vieles freut mich an eurem Plant und kann ich mir gut vorstellen. (...) Ein paar Sachen werdet ihr sicher noch ändern. Ob ihr daran gedacht habt, dass wenn ein Tisch das Zentrum ist, auch gegessen und getrunken wird und ihr dazu eine Küche braucht? - Im Vorraum beim Eingang wäre eine gute und nahe Variante. - Also einfach ein paar von meinen tausend Gedanken. Viel Kraft und Mut und gutes Gelingen. Lisa Gujan

Begegungen direkt in der Kirche zu realisieren, ist heute eventuell sogar wegweisend, neuartig und interessant!
Ich habe Verständnis, ja befürworte, dass man sich den veränderten Bedürfnissen neuster Zeit anzupassen versucht.- Grundsätzlich gefällt mir das vorliegende Projekt in diesbezüglicher Richtung. Für bedürfnisgerechte Begenungen am Tisch, fehlt Felsberg schon längst das sogenannte Kirchgemeindezentrum, dies bekanntlich leider auch nicht in Kirchennähe realisierbar ist. Diese Begegungen nun direkt in der Kirche zu realisieren, ist heute eventuell sogar wegweisend, neuartig und interessannt! Am Tisch ist gemeinsames Essen und Trinken seit Urzeiten üblich.- Ist hiefür das nötige Office in unmittelbarer Nähe? - Traditionelle, bisherige Gottesdienste werden wohl weiterhin auch noch ein, wenn auch kleineres, Bedürfnis sein.- -Wo und wie sollen diese Predigtgottesdienste stattfinden? - Wohl kaum am grossen Tisch. - Hierfür bräuchte es wohl  noch 3 bis 4 Bankreihen vorne im Schiff! Taufen im Freien sind ursprünglich und schön. - Bei "Hudelwetter" aber sollte die Kirche doch ebenfalls mit ein paar Bankreihen und dem Altar zur Verfügung stehen. - Dh. es werden 2 Altäre benötigt, -- oder im Freien steht ein Taufbecken statt dem Altar! - Den Altar vor die Kirche zu stellen, wirkt für mich befremdend! Christian Gujan

Spannendes und kompetentes spirituell-liturgisches Konzept
Lieber Fadri. Nun musstest du die wichtige Informationsversammlung vom 28. Oktober absagen. Ärgerlich. Ich habe in der Zwischenzeit alle Unterlagen, die du mir bekanntgegeben hast, gelesen und bin sehr beeindruckt davon. Ihr habt auch eine tolle Öffentlichkeitsarbeit lanciert. Gerne hätte ich den Abend miterlebt und hoffe auf eine andere Gelegenheit zur Besprechung (z.B. des spannenden, kompetenten, spirituellen liturgischen Konzeptes). Gerne auf ein ander Mal und herzlichen Gruss vor allem Dank für die Einladung Pfarrer Heiner Nidecker (Heiner Nidecker hat die Renovation der Kirche Thusis intensiv begleitet und wohnt heute in Bonaduz)

Der Taufstein als spiritueller Punkt
Toll, wenn die Bedeutung und Nutzbarkeit der Kirche für die Gemeinde durch mutige Schritte verbessert wird. Das einzige, was mir etwas widerstrebt ist das Versetzen des Taufsteins vor die Kirche. Traditionell ist das eher nicht so. Die angesprochene Brücke verstehend, gehört für mein Gefühl die Taufe doch näher zu den Lebenden in der Kirche. Der Taufstein in der Kirche ist auch ein spiritueller Punkt. Da ich mir vorstellen kann, dass es anderen gleich geht, sende ich Euch folgende Idee. Anstatt den Taufstein dort hin zu bringen, könnte man vor der Kirche einen "Brunnen des Lebens" gestalten, dessen Wasser sowohl im Friedhof zur Blumenpflege angedenk der Verstorbenen, als auch für die Taufe dient. So wäre die Brücke zwischen Leben und Tod trotzdem klar sichtbar, aber die Taufe näher beim Leben. M. Antwort hier

Super Projekt!
Jetzt sollte man nur die Bänke zu den neuen Tischen in der Kirche umarbeiten, dann würden sie in anderer Form weiterleben. Reto Rupf, Professor Dr., Anwohner

Viel Erfolg beim Reformieren der Kirche
Euer Kirchenprojekt klingt genial und visionär 👍🏻 super 👍🏻 freut mich, dass in eurer (Kirch-)Gemeinde solche fortschrittlichen Initiativen nicht nur diskutiert sondrn tatkräftig angegangen werden. Viel Erfolg beim Reformieren der Kirche! Jacqueline Baumer (Jacqueline Baumer hat die Kirchgemeinde über Jahre beratend begleitet. In diese Zeit fällt auch die Erarbeitung unseres Leitbildes).

Wie sieht die Kostenaufteilung zwischen Kirchgemeinde und politischer Gemeinde aus?
Ein Gemeindemitglied fragt nach der Kostenaufteilung. Anteil Kirchgemeinde: rund CHF 1.1 Millionen, Anteil politische Gemeinde rund CHF 600'000. Detailliertere Angaben zu den Finanzen hier.

Oh… ganz mutig mit dem Tisch… aber toll!
Aus katholischer Sicht eine Optimierung. Jede katholische Kirche ist ein Gehäuse über dem wichtigsten Element, dem Opfertisch – dem Altar. Es ist passender, an einem Tisch zu zelebrieren als auf einem Taufstein. Natürlich hatte auch dieser seine Symbolik, aber ich freue mich auf Neues.
Gutes Gelingen und liebe Grüsse Pfarrer Gregor Barmet, Domat-Ems

Alles gut, nur mit dem Tisch habe ich Mühe
Anm. Die Idee vom Tisch statt der Bänke ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, je länger man sich das aber überlegt, desto einleuchtender. 

Kein schlechtes Gewissen?
Eine Rückmeldung fragt, ob man das Geld für die Renovation nicht besser den Armen und Bedürftigen zur Verfügung stellen sollte?

Projekt Evangelische Kirchgemeinde Felsberg - Bemerkungen zur Frage „Kein schlechtes Gewissen?“
Biblische Ethik (Neues Testament) - Nächstenliebe und Teilen!
Diese zwei wichtigen christlich/humanistischen „Vorgaben“ sind meines Erachtens krass nicht beachtet worden – das ist bedenklich! Die Triebfeder dieses Projekts vermute ich im Wunsch der Selbstverwirklichung von einigen wenigen Personen. Selbstverwirklichung auf eigene Rechnung, warum nicht?! Aber auf Kosten der KIRCHgemeinde und angesichts des Elends auf dieser Welt, in der Millionen Menschen das Lebensnotwendige fehlt?? Solches Verhalten untergräbt die Glaubwürdigkeit der Kirche immer mehr. Der Zwingli-Spruch an der Wand der schönen Felsberger Kirche ist dermassen treffend! Soll er deshalb ersetzt werden!?  Nein zum „visionären“, „spirituellen“, SÜNDHAFT-teuren Projekt und zur Zweckentfremdung der Kirche. Dieses Projekt sehe ich als Zeugnis der Unglaubwürdigkeit der Kirche und der Zunahme des Pseudo-Christentums unter Verdrängung eines gelebten Christ-/Humanist-Seins. Ja zum notwendigen, werterhaltenden Unterhalt, zur Erstellung von WC… und von einem bescheiden-schönen Gemeinschaftsgrab. Freie Mittel für humanitäre Zwecke ! HRHeldstab

P.S. Sehr geschätzter Herr Heldstab. Ich danke ihnen für ihre Rückmeldung. Schade, trifft sie erst heute Mittag bei mir ein, 8h vor der Versammlung. Gerne hätte ich ihnen unser Projekt näher erläutert, auch warum ihr Vorschlag mit dem Einsatz der Gelder so gar nicht geht. Mit unserem Antrag Projektkredit können wir diese Gelder erst auslösen (z.B. auch bei der Kantonalkirche, Denkmalpflege, Sponsoren, Stiftungen etc.), und das auch nur zweckgebunden, also für die Kirchenrenovation. Dabei stützen wir uns auf Erfahrungen anderer Kirchgemeinden, z.B. Kirchenrenovation Tamins und Andeer. Und da bewegen wir uns durchaus im gleichen Rahmen. Pfr. Fadri Ratti

Geniale Idee
Ich habe soeben vom Ruinaulta-Beitrag, *Mitten im Dorf - mitten im Leben* Kenntnis genommen. Super Beitrag. Ich gehe davon aus, dass das auch deine Idee war, die Kirchenbänke zu „opfern“ zu Gunsten von einem Tisch und Stühlen. Geniale Idee. Wenn ich den Wohnsitz in Felsberg hätte, ich würde diesem Projekt sofort zustimmen. Mit klangvollen Alphorn-Grüssen aus Flims, Marcus Cavelti, Alphornduo Capricorn. 

Input: Gedenkort für Sternenkinder
Habe mit einer Kollegin über die Neugestaltung eures Friedhofes gesprochen und ich finde, sie hat einen wunderschönen Input gegeben, einen Gedenkort für Sternenkinder, da sie selber davon betroffen ist, und weiss, wie wichtig ein Ort ist, wo man mit seiner Trauer hin kann. Sie hat mir dazu ein Bild geschickt, welcher ich dir auch gerne weiterleite. Vielleicht wäre das ja ein Gedanke wert. Judith Sacchi, Redaktionsleiterin Ruinaulta

Wie muss man sich den Tisch statt der Bänke vorstellen?
Zuerst war beabsichtigt, einfach die Bänke zu entfernen, um Platz für die vielfältigen Bedürfnisse zu erhalten. Die Kantonale Denkmalpflege hat aber Bedenken angemeldet. Da wurde der Projektgruppe bewusst, dass es ein starkes Symbol braucht. Die Idee vom Tisch verbindet biblisches mit gemeinschaftlichem, praktisches mit flexiblem. Je länger Projektgruppe und Vorstand sich damit auseinandergesetzt haben, desto einleuchtender wurde sie. Und so ist auch die Reaktion der Leute.  Anfängliches Stirnrunzeln weicht rasch leuchtenden Augen.   

Weitere Informationen zur Idee: Predigt EinTischistmehralseinTisch oder Spirituell-liturgisches Konzept.

In Felsberg ist ein symbolisch 12 Meter langer Holztisch aus einheimischen Holz angedacht, welcher zur Grundausstattung gehört. Daran 2x 12 oder 24 Stühle, weitere je 24 Stühle entlang den Aussenwänden. Das ergibt eine Grundbestuhlung von 96 Stühlen. Der Tisch wäre unterteilt, so dass auch einzelne Elemente weggestellt werden könnten. Für Anlässe mit mehr Personen würden Klappstühle dazugestellt werden, die hinten beim Eingang in zwei Kästen aufbewahrt werden. Dazu kommt Stauraum im Estrich des Pfarrhauses, wo jetzt die Toilette ist.

Weitere Informationen zur Planung: Gestaltungskonzept der Architekten.

Hohenrätien, Graubünden. Beim Konfirmandenwahlfach "Religiöse Spuren in der Viamala" vom Samstag, 31. Oktober haben wir diese Situation vorgefunden, bei der die Idee eindrücklich sichtbar wird.



Planskizzen Innenraum mit Tisch und Bestuhlungsvarianten.


Vision einer Kirche ohne Bänke
1989 fand die letzte grössere Renovation statt. Kirchgemeindepräsident war damals Jakob Moser. Offenbar wurden die Bänke aus der Kirche entfernt, um sie zu reinigen und den Holzboden aufzufrischen. Heidi Guntli, damaliges Mitglied des Kirchenvorstandes und langjährige Messnerin berichtet, wie man ohne die Bänke auf einmal mehr Luft zum Atmen gehabt hätte. Da hätten sie untereinander von einer Kirche ohne die starren Bänke geträumt. Damals sei aber die Zeit noch nicht reif gewesen. Und so habe man sich entschieden, Heizung und Bänke für eine weitere Generation zu belassen.

Sind die Kirchenbänke käuflich?
Sehr interessante Artikel, interessantes Projekt! 🙂👍 Falls die Kirchenbänke nun entsorgt werden sollen, wären wir interessiert, ein paar zu nehmen... 😉

P.S. Die Denkmalpflege verlangt, dass die alten Kirchenbänke eingelagert werden: "Eine Grunddevise der Denkmalpflege ist die Reversibilität eines gestalterischen Eingriffs".

Bravo!
Jürg Barandun, Naturfotografie Chur, zum Artikel in reformiert.

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